Umziehen
„Umziehen“ des Weines bedeutet Fasswechsel.
Nach einer Ruhephase unterschiedlicher Dauer sind Bakterien –und Hefereste,
Fruchtreste und kristalline Abscheidungen auf den Boden des Behälters
abgesunken und können durch Abheben des klaren Überstandes abgetrennt werden.
Im Prinzip handelt es sich also um einen Reinigungsvorgang zur Klärung des
Weines, der die Filtration ersetzen soll.
Bei der Filtration muss der Wein mit hohem Druck durch ein Filter gepresst
werden, also eine brutale Maßnahme.
Aber auch das Umziehen strapaziert den Wein. Nur kleinere Fässer können hoch gehoben werden,
so dass der Überstand angesaugt und durch die eigene Schwerkraft mit einem
Schlauch in ein anderes Fass geleitet werden kann.
Die großen Fässer ab ca. 1000 Liter können wir nicht mehr anheben, hierfür
hätte unser Weinkeller schon nicht die benötigte Höhe.
Trotzdem, ein vorsichtiges Umpumpen ist viel schonender als die sanfteste
Filtration, wobei das zweite „Umziehen“ bereits unter Sauerstoffabschluss
erfolgt.
Bis unsere Weine abgefüllt werden, sind sie vier bis acht Mal „umgezogen“.
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