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Ertragsbegrenzung

 

Ertragsbegrenzung

Diradamento – so heißt das Zauberwort in Italien. Aber es wird mehr darüber gesprochen als getan.

Um den Sinn des Ertragsschnitts zu verstehen, muss man sich vor Augen halten, warum ein Rebstock überhaupt Trauben produziert.
Wie alle Früchte der Pflanzen sind die Trauben für den Rebstock praktisch der Nachwuchs. Je wohlschmeckender die Trauben sind, umso leichter kann es vorkommen, dass ein Vogel oder ein anderes Tier eine Traube „ mitnimmt“ und so zur Ausbreitung beiträgt.
Je besser eine Traube mit Soffen gefüllt ist, die der Kern zum Austreiben braucht, umso leichter gelingt es dem Nachwuchs, die schwierigste Phase, das Auskeimen, erfolgreich zu überstehen.

In einem günstigen Jahr ist ein Rebstock in der Lage, 5-6 Kilogramm Trauben zur Reife zu bringen. Durch den Ertragsschnitt nimmt man vor der Ernte einen Teil der Trauben weg. Der Rebstock hat jedoch hat jedoch seine Wurzeln und Blätter darauf eingerichtet, alle seine Trauben mit Energie zu versorgen. Diese Energie läßt die Pflanze natürlich nicht ungenutzt, sondern steckt sie in die Trauben, die ihr verblieben sind. Das heißt, es erfolgt eine Anreicherung mit Zucker und anderen Stoffen, die den Geschmack der Trauben unbestritten verbessern.
Der günstigste Zeitpunkt zur Durchführung die Maßnahme ist die „invaiatura“, also der Zeitpunkt, wo sich die Trauben von grün nach blau verfärben, in der Regel vier Wochen vor der Ernte.

Ein verfrühter Ertragsschnitt führt dazu, dass der Rebstock zuviel Energie in den verbleibenden Nachwuchs steckt, was bedeutet, dass die Trauben übermäßig groß und kompakt werden mit einer vermehrten Anfälligkeit für Krankheiten und mit einem ungünstigeren Verhältnis zwischen Beerenschale und Fruchtfleisch.
Entfernt man die Trauben erst kurz vor der Ernte, bleibt der Pflanze ganz einfach zu wenig Zeit, um die Qualität ihrer Trauben zu verbessern.

Wir reduzieren den Traubenbehang konsequent auf ca. 2 kg pro Rebstock.
Die Arbeit ist äußerst zeitintensiv und erfordert viel Erfahrung der Arbeiter, weil mit dem Entfernen der Trauben natürlich auch eine gewisse Auswahl der Trauben im Hinblick auf Reife, Krankheitszeichen und Nestbildung erfolgt. Kompakte Traubenstengel werden „geteilt“, was heißt, die Spitze mit den ohnehin minderwertigsten Trauben wird vorsichtig entfernt, um das Innere der Traube gut zu belüften.

Für den Ertragschnitt auf einem Hektar Rebfläche benötigen wir etwa 100 Arbeitsstunden.

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